Liebe Valeria – vor drei Tagen wurde deine Oma beerdigt. Du hast in der Trauerfeier DEINEN Brief an deine so geliebte Oma vorgetragen. Ich durfte das miterleben – ich kenne deine Oma auch gut – UND Valeria – deine Worte, diesen Brief, diesen Moment werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen.
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glücklich, wer so eine Oma hat – glücklich wer so eine Enkelin hat.. |
UND jetzt möchte ich dazu beitragen, dass deine Worte tausendfach gelesen werden. Ich weiß ganz genau – viele Menschen auf er ganzen Welt werden ähnlich denken und fühlen wie ich – und das, obwohl sie deine Oma nicht kannten. ABER JETZT werden alle unsere LeserInnen deine Oma kennen lernen.
Wie oft werden wir Tag für Tag „zugemüllt“ mit Lügen, mit Horrormeldungen, mit Scheinheiligkeit, Korruption und Falschheit? Wie oft werden Dinge über Menschen verbreitet, die nicht stimmen.
Bei dir ist das ganz anders Valeria – JEDER Buchstabe von dir ist wahr, JEDES Wort, das du aus diesen Buchstaben hast entstehen lassen, ist ehrlich und JEDER Satz, den du aus diesen Worten geformt hast, zeigt die wahre Größe, die wahre Einzigkartigkeit, die wahre Wärme deiner Oma.
Ich schreibe schon wieder mal viel zu viel – DEIN Brief soll ja heute im Mittelpunkt stehen. ALSO genießt diesen WUNDERBAREN Brief an eine besondere Oma.
Für Oma
Von Valeria
Ich denke an dich und sehe keine Krankheit. Ich sehe kein Leiden und keinen Schmerz. Wenn ich an dich denke, spüre ich bedingungslose Liebe und Lebensfreude. Ich spüre einen unbändigen Optimismus und deine unglaubliche Gutmütigkeit.
Du warst für mich nicht einfach nur eine Oma. Du warst für mich wie eine zweite fürsorgliche Mutter und wie eine gute Freundin, auf die man sich immer verlassen kann.
Du warst für mich eine Taxifahrerin, damit ich stets auch mitten in der Nacht gut nach Hause kam. Du warst für mich eine Shopping-Beraterin, als ich das perfekte Maturaballkleid suchte. Du warst für mich eine Köchin, weil keiner so ein gutes Salatdressing, so gute „Öpfelküachle“ und so gute „Vanillekipfile“ macht wie du.
Du warst für mich eine Managerin, weil du in jeder Notsituation den passenden Rat hattest und auf unerklärliche Weise immer alles auftreiben konntest was ich brauchte.
Ich denke an dich und sehe keine Krankheit. Ich sehe kein Leiden und keinen Schmerz.
Wenn ich an dich denke, sehe ich eine gut gekleidete Frau mit einem strahlenden Lächeln. Sie stellt ihr rotes kleines Auto draußen vor der Tür ab und telefoniert zuerst noch 10 Minuten.
Nicht umsonst wurde sie oft liebevoll „Oma Telefon“ genannt. Diese Frau öffnet dann die Haustüre und schreitet mit einem freudigen Hallo den Gang entlang, während ihre Schlüssel klimpern und die Absätze der Schuhe klappern.
Wenn ich an dich denke, sehe ich eine Frau die 20 Apfelstrudel bäckt um sie zu verschenken, eine Frau die immer zu spät ist, weil sie ständig jemanden trifft den sie schon ewig nicht mehr gesehen hat und wenn man sie verzweifelt anruft und fragt wo sie denn gerade ist heißt es stets „Jo i bin eh scho in Götzis!“. Wir haben uns immer gefragt wie groß dieses Götzis wohl sein muss!
Wenn ich an dich denke, sehe ich eine Geschäftsfrau, die ununterbrochen reden kann und von Staubsauger über Kosmetik und Schmuck bis hin zu Nahrungsergänzungsmittel schon alles verkauft hat. Ich habe deinen unermüdlichen Einsatz immer bewundert.
Wenn ich an dich denke, sehe ich eine Frau die es geliebt hat zu singen und zu tanzen, die jeden Raum mit Sonne gefüllt hat und mir immer ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnte.
Wie sehr hätte ich dir gewünscht, dass du in diesem Leben noch die große Liebe findest und den großen Erfolg, welchen du dir immer so sehnlichst gewünscht hast.
Viele haben dir gesagt du hättest es zu nichts gebracht, wollten dir deine Träume und Ziele ausreden und dich eines Besseren belehren. Du hast es nicht zugelassen. Du hast nie aufgegeben.
Ich fand das gut so, ich habe dich dafür bewundert und ich hätte es dir gewünscht, dass du dafür auch belohnt wirst. Aber weißt du was? Am Ende unseres Leben brauchen wir keine Millionen, kein Cabrio und keinen Swimmingpool. Wir brauchen Liebe.
Und so viel Liebe wie ich und viele andere für dich empfinden kann man nicht in Gold aufwiegen. Für mich hast du alles erreicht was man erreichen kann. Du hast von ganzem Herzen geliebt und leidenschaftlich gelebt.
Fast 22 Jahre lang hast du mich begleitet und ich blicke mit einem Lächeln auf diese Zeit mit dir zurück. Es kann sie mir keiner mehr nehmen. Ich wünschte du hättest mein Leben noch länger bereichert, aber dich zu haben war ein wundervolles Geschenk und ich weiß, dass du mich auch nicht wirklich verlassen hast.
Ich spüre, dass du da bist. Ich spüre, dass es dir gut geht.
Valeria du kannst deine Oma mit deinen Zeilen nicht wieder lebendig machen, ABER du hast dafür gesorgt, dass sie NIE stirbt.
Zu diesem so besonderen Brief brauche ich ein ganz besonderes Lied – WER die richtigen Gedanken findet, der kann aus deinen Worten Valeria und im Denken an deine Oma Kraft und Wärme für die Ewigkeit finden. Und Beides – den Brief und das Lied kann man noch in 100 Jahren genießen.
DANKE dir sehr dafür Valeria.
In tief beeindruckten Gedanken – euer G.Ender (Briefeschreiber)