Brief von Gerd – Liebe Welt – bist du kompliziert geworden!

oder – du gute, alte “Im weißen Rössl am Wolfgangsee” Zeit! Komm grad aus der Sauna – dort habe ich die besten Ideen. Ich habe dort Zeit um viel nachzudenken – und ich dachte mir – Mann Gerd – ist unsere Welt kompliziert geworden.

Und gleichzeitig kam mir der Film “Im weißen Rössl am Wolfgangsee” in den Sinn. Hmm – kann man das irgendwie in einem “Brief von Gerd” zusammenfügen? “Mann” – kann – mal schauen was am Ende herauskommt.
Wie kompliziert bist du geworden, liebe Welt. Hab ja auch in einem Wirtschaftsfach maturiert,  ABER trotzdem verstehe ich so viele Dinge nicht mehr. Früher gab es Aktien und Anleihen – heute gibt es Derivate mit Hebelprodukten, früher gab es in jedem Dorf eine kleine Bank oder Postsparkasse – heute gibt es Konzerne, Verschachtelungen, Bad Banks… alles sehr kompliziert – ihr glaubts mir nicht… ich kopier euch einfach mal die Wikipedia-Erklärung für eine Bad Bank rein. Lest es – und wenn ihr es versteht, dann seid ihr jedenfalls viel intelligenter als ich.
… Eine Bad Bank (engl. aus bad debt bank, dt. Bank für schlechte Verpflichtungen), auch Abwicklungsbank, Abwicklungsanstalt oder Auffangbank, ist ein gesondertes Kreditinstitut[1] zur Aufnahme von Derivaten und Zertifikaten von in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Emittenten und zur Abwicklung sogenannter notleidender Kredite sanierungsbedürftiger Banken. Ziel ist die Übertragung der Ausfallrisiken auf Dritte. Im Rahmen der Bewältigung einer Bankenkrise (wie der aktuellen Finanzkrise) kann die Überführung solcher Kredite in eine Abwicklungsbank, für deren übernommenes Kreditportfolio der Staat mit seiner Zentralbank, ein Einlagensicherungsfonds oder eine Bankengruppe die Haftung übernimmt, eine Vorgehensweise darstellen, um eine akute Insolvenz abzuwenden…
UND dann all die Konflikte „unserer“ Welt –  Russland mit der Ukraine, Russland mit Europa, Israel mit Palästina, Islam und Islamisten, die freie Welt mit den Terroristen, Paris, die Flüchtlingskrise…und, und, und – ich schaue und höre mir so viel an, ABER meine Verwirrung wird immer größer. Wem kann ich noch trauen, wer ist im Recht, wo sind die Guten, wo die Bösen?
Merkel (übrigens mag ich sie – Brief von Gerd – Liebe Angela Merkel) sagt nach den Anschlägen von Paris – “Der Islam gehört zu Deutschland” – das glaube ich nicht – ich denke unsere islamischen Mitbürger gehören zu Deutschland – nicht der Islam.

Ich möchte nur zwischen Menschen unterscheiden, nicht zwischen Religionen oder Hautfarben – für mich gibt es einfach nur Menschen – und da gibts gute, sehr gute, schlechte und sehr schlechte Sorten… eigentlich wie bei den Äpfeln – ganz einfach.

in diesem Staat will ich leben…
Mir ist es egal, wenn bei uns Moscheen oder islamische Friedhöfe errichtet werden, ABER mir ist nicht egal, wenn Hassprediger aus jungen Menschen Terroristen machen – oder einfacher erklärt – mir ist eine islamische Fahrschule bei uns egal – ABER mir ist es nicht egal, wenn den Fahrschülern dort erklärt wird, dass bei uns LINKS gefahren wird. Ich will mich im Straßenverkehr und im unserem Leben auf den “Vertrauensgrundsatz” und auf unsere Rechts- und Werteordnung verlassen können. UND ich will mich darauf verlassen können, dass unsere Kinder Silvester feiern können, ohne Opfer von Übergriffen zu werden. Köln kann und darf nicht „Normalität“ werden.
UND jetzt habe ich selber 4 Kinder und soll ihnen die Welt erklären und widerspreche mir schon beim 1. Versuch. Wie will ich ihnen beibringen, was gut und schlecht ist, was recht und unrecht ist, was rentabel und unrentabel ist – sehr schwer geworden….
UND was hat das ganze mit dem “Im Weissen Rössl” vom Wolfgangsee zu tun? Erklär ich euch. Kennt ihr den Film überhaupt…
1960 – deutsch-österreichische Filmkomödie mit den Hauptdarstellern Waltraud Haas, Peter Alexander und Gunther Philipp nach der Operette “Im Weißen Rößl” von Ralph Benatzky. Gedreht an den Originalschauplätzen am Wolfgangsee in Österreich.
UND die Handlung – so einfach und unkompliziert – der Oberkellner (gespielt vom grandiosen Peter Alexander) verliebt sich in die Chefin und bekommt diese am Schluss natürlich auch…
EINFACHE, gute alte Zeit – heute wäre das anders…ganz anders…
Heute hätte die Chefin auch ein Verhältnis mit dem Oberkellner, daneben aber noch eine Affäre mit der temporär angestellten Küchenhilfe – heiraten würde sie aber den Direktor des Tourismusverbandes, der ihr den Kredit für die Renovierung vom befreundeten Bankdirektor verschafft hat.
Wer kennt den Text des Liedes noch… ihr seht es gleich weiter unten…
Im „Weissen Rössl“ am Wolfgangsee,
Da steht das Glück vor der Tür,
und ruft dir zu: „Guten Morgen,
tritt ein und vergiß deine Sorgen!“
Und mußt du dann einmal fort von hier,
tut dir der Abschied so weh;
dein Herz, das hast du verloren
im „Weissen Rössl“ am See!
Ich weiß schon, damals war die Welt auch nicht in Ordnung, ABER sie war nicht so sehr in Unordnung wie heute – und darum lasse ich meine Gedanken heute mal um diesen Film kreisen. Und dazu habe ich eine Idee – ich war ja schon mal dort an diesem wunderschönen Ort in St. Wolfgang am Wolfgansee – und diesen Sommer fahre ich nochmals dorthin – ich will sie wieder einmal spüren, diese gute, alte Zeit.
Und ich setz mich auf die Sonnenterrasse beim “Weissen Rössl”, geniesse den Ausblick, bestelle mir ein Glas Wein und frag nach der Chefin…

UND zum Abschluß – da lese ich grad ein ganz altes Buch von einem sooo weisen Amerikaner – Ralph Waldo Emerson – er wurde vor über 200 Jahren geboren und schreibt vor über 150 Jahren folgende Zeilen:

Niemals war die Politik verderbter und brutaler; und der Handel, dieser Stolz und Liebling unseres Ozeans, dieser Erzieher der Völker, dieser Wohltäter wider Willen, endet in schändlichem Betrug, Schwindel und Bankrott in der ganzen Welt.
Komisch diese Worte zu lesen – 150 Jahre vor unserer Globalisierung,  vor Putin, Trump und und und…vielleicht redet man uns ja nur ein, dass die Zeit noch nie so kompliziert und schwierig war wie heute.  Vielleicht ist das gar nicht so.  Jedenfalls macht es für mich Sinn, mal darüber nachzudenken.
In Gedanken – euer G.Ender – (Briefeschreiber) I write not only for your smile

Merken

Merken

Merken

Merken