Brief von Gerd – Liebe Dankbarkeit und Zufriedenheit!

muss heute etwas für mich tun – ich schreibe diesen „Brief von Gerd“ in erster Linie für MICH – und wenn es euch auch etwas nutzt, dann soll mir das ganz recht sein. Ich schreibe an die Zufriedenheit und an die Dankbarkeit – Oft vergesse ich euch Beide – das Leben versucht oft, mir den Blick auf euch zu verstellen. Heute nehme ich euch ganz bewusst hervor und schreibe an euch.

machts euch ab und zu bewusst….
Ich weiss, dass es tausende Gründe für mich gibt um zufrieden und dankbar zu sein. Eure Zeit reicht nicht aus, um all diese Gründe zu lesen – da gibt es den Ort dieser Welt an dem ich geboren wurde, da gibt es meine Eltern, da gibt es meine Familie, meine Freunde,  da gibt es meine Gesundheit, da gibt es meine finanzielle Absicherung, da gibt es meine Ex-Frau, da gibt es eine neue Frau in meinem Leben, da gibt es meine Kinder und tausend andere positive Dinge – zusammengefasst – ich bin ein Glückspilz und fühle mich trotzdem ab und zu todunglücklich.
WARUM – weil ich mich zu selten mit den Sonnenseiten meines Lebens befasse und zu oft den Schattenseiten Raum und Kraft gebe, meine Sonnenseiten zu verdunkel oder hinter einen grauen Vorhang zu stellen.
Heute will ich den Vorhang zerreissen – ich will vor allem MIR sagen, was wirklich Sache ist. Die Idee zu meinem heutigen Brief kam mir, weil ich heute morgen in dem Kaffee in dem ich sitze eine kurze Geschichte über die „Wunderpillen“ gelesen habe. Ihr lest sie jetzt auch. Ich hoffe sie bewirkt ähnliches, wie sie heute morgen in mir bewirkt habt.
Die Wunderpillen 
Regelmäßig besuchte ein Arzt seine Patienten im Altersheim. Dabei fällt ihm ein 96 jähriger Mann besonders auf, der stets zufrieden und freundlich ist. 
Eines Tages spricht ihn der Arzt darauf an und fragt nach dem Geheimnis seiner Freude. Lachend antwortet der Mann: “Herr Doktor, ich nehme jeden Tag zwei Pillen ein, die helfen mir!”  
Verwundert schaut ihn der Arzt an und fragt: “Zwei Pillen nehmen Sie täglich? Die habe ich Ihnen doch gar nicht verordnet!” Verschmitzt lacht der Mann und antwortet: 
“Das können Sie auch gar nicht, Herr Doktor. Am Morgen nehme ich gleich nach dem Aufstehen, die Pille Zufriedenheit. Und am Abend, bevor ich einschlafe, nehme ich die Pille Dankbarkeit. Diese beiden Arzneien haben die Wirkung noch nie verfehlt.”
Auf was für einem hohen Niveau jammere ich durch die Welt – es ist fast ein Verbrechen, jedenfalls eine Sünde so zu denken, wie ich oft denke. Und diesem Denken will ich mich heute ganz bewusst widersetzen.
UND jetzt noch ein ganz besonderer Text von einer ganz besonderen Frau – Ines Tietje (41) – Diagnose Krebs…ABER was sie daraus machte, lest ihr bei mir. Dafür muss ich viele ihrer Worte „abschreiben“ – Mist – aber ich hab sie nicht gefunden im Netz.
Dankbar sein 
Für mich war es ein Schlüsselerlebnis – der Moment, als ich mir meine eigene Beerdigung vorstellte. Was würde von mir in Erinnerung bleiben? Womöglich nur, dass ich immer fleißig und ehrgeizig war – und nicht die beste Mutter? 
Mich schauderte es. Wie sehr war ich vom Perfektionismus getrieben (Brief von Gerd – Lieber Perfektionismus). Nie war etwas gut genug. Mein erstes juristisches Staatsexamen – zu wenig! Volljuristin wollte ich sein. Immer schaute ich mehr auf das, was schlecht lief, anstatt das Gute zu würdigen. Zum Beispiel einfach dankbar für meine beiden gesunden Töchter zu sein! 
2007 bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Ausgerechnet ich, die nichts so fürchtete wie Kontrollverlust. Die erste Prognose war niederschmettern: ein extrem schnell wachsender Tumor. 
Nachdem sicher war, dass es keine Metastasen gab, verspürte ich erstmals ein Gefühl der Dankbarkeit. Egal, wie viel Zeit ich noch hatte, ich wollte sie endlich positiv nutzen. 
Der erste Schritt war gleich ein großer – zwei Monate Australien mit meinen beiden Mädchen, damals sieben und elf Jahre alt, mein Mann blieb Zuhause. Es wurde die Reise meines Lebens, von der unendlich viel Schönes blieb, vor allem der Satz: „Du bist die beste Mutter.“ 
Viele sagen, ich sei viel entspannter als früher. Dabei hatte doch vorher kaum jemand gemerkt, wie unzufrieden ich war. Ich galt als temperamentvoll, ich feierte gern, doch meine Fröhlichkeit war oft Fassade. 
Heute ist es mir egal, was andere von mir denken. Meine Ehe und unser Familienleben sind sehr viel harmonischer als früher. Und ohne meine neue Gelassenheit wäre ich wohl nie eine gute Mediatorin geworden. Meine Arbeit strengt mich nicht mehr an, es flutscht.
 
Ich habe sogar Kraft für ehrenamtliches Engagement: ein Hilfsprojekt für Frauen in Marrakesch und eine Woche zur Entspannung und Besinnung, die ich einmal im Jahr für (schwer) kranke Frauen auf einem schönen Gut in meiner Nähe organisiere. 
Damit möchte ich anderen helfen, ihr Schicksal ebenso gut meistern zu können wie ich meins. Ich gelte als geheilt, doch man weiß nie. Bekäme ich jetzt einen Rückfall, ich wäre dem Krebs trotzdem danbar – für die glücklichsten sechs Jahre meines Lebens.
Wer noch mehr von dieser Frau und ihrem Buch erfahren will:
Und da gibt es auch ein tolles Lied von Nena, die vom Leben erzählt – und ALLES kommt in diesem Lied vor – alles – ich erzähl euch ein paar Stellen aus dem Lied und nachher könnt ihr es nachhören –
In meinem Leben bin ich oft geflogen, bin ich tief gefallen und manchmal auch ertrunken, ich hab gewonnen und ich hab verloren, ich bin gestorben und wieder neu geboren,
ich hab gegeben und ich hab genommen, manchmal ist das Leben schwer und manchmal ist es leicht, ich hab geweint und ich hab gelacht,
hab meine Kräfte komplett aufgebraucht, ich lass mich hängen und steh dann wieder auf - aber es ist immer wieder Leben, ist immer wieder Sonne...

Nena – einfach anhören…

UND noch was zum Schluss – kleine Dinge bewirken oft sooo viel 

Dazu noch mein hoch verehrter Dietrich Bonhoeffer

„Die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude“
Wundervoller kann man nicht beschreiben, was ich meine.

 

In Gedanken – euer Briefeschreiber – I write not only for your smile