Brief von Gerd – Lieber Lionel Messi!

Du bist der beste Fußballer der Welt, das wissen alle, die sich auch nur am Rande mit Fußball beschäftigen. Mit deinen Ballkünsten, deinen Toren und deinen Titeln schlägst du alle Rekorde. Und das mit deinen erst 24 Jahren. Doch Starrummel und Glamour sind dir fremd. Ein Beleg dafür ist deine Freundschaft zu dem elfjährigen Soufian.

Die Geschichte einer besonderen Freundschaft
Soufian Bouyinza ist ein elfjähriger Junge, dem beide Beine amputiert worden sind. Er ist ein ein großer Fan von Messi. Doch was er aus dem Munde seinen Idols gehört hat, haben vor ihm noch nicht viele vernommen: „Ich bewundere dich sehr, denn Du kämpfst jeden Tag für deine Ziele“, vertraute der 24-jährige Argentinier dem Jungen an, der trotz seiner Behinderung Fußball und Basketball spielt, schwimmt und radelt.

Soufian kam als Sohn marokkanischer Einwanderer in Barcelona zur Welt. Er wurde mit dem Laurin-Sandrow-Syndrom geboren, einer äußerst seltenen Krankheit, die unter anderem eine Missbildung der Gliedmaßen zur Folge hat.

Der katalanischen Sender TV3 hat einen Dokumentarfilm über den Jungen und seine Freundschaft mit Messi gedreht: „Soufian: el nen que volia volar“ („Soufian, der Junge, der fliegen wollte“).

Bei einer deiner vielen Begegnungen versprachst du dem Jungen, ihm eines deiner Tore zu widmen. Doch wie solltest du das signalisieren? „Klopfe Dir einfach auf die Beine“, schlug Soufian vor. Und du hieltest Wort: Als du am 17. September beim 8:0-Sieg der Katalanen über CA Osasuna dein erstes Tor erzieltest,  schlugst du dir auf die Beine. Soufian wusste sofort: „Dieses Tor ist für mich.“

Ich bin sowieso ein grosser Fan von dir Lionel – aber seit ich diese Geschichte gelesen habe, bist du in meiner Wertigkeit als Mensch noch ein Stück gestiegen. Ich mag Menschen, die abseits ihres Könnes erkennen, dass andere Dinge im Leben mindestens gleich wichtig sind.
Ich wünsche dir noch viele Tore und Titel und viele Begegnungen mit Menschen, die einfach anders sind wie du – nicht so talentiert – aber nicht weniger wertvoll.
In Gedanken – euer G.Ender