Brief von Gerd – Liebe Teresa Enke,

erschüttert habe ich heute gelesen, dass du den nächsten Schicksalsschlag aushalten musst. Nach deiner Tochter und deinem Mann Robert Enke, verlierst du jetzt deinen Bruder Florian, der mit nur 43 Jahren kurz vor Weihnachten starb.

Teresa am Sarg ihres Mannes Robert.
Mich hat der Tod deines Mannes Robert Enke so was von beschäftigt, weil ich vor einigen Jahren selber in einer ähnlichen Situation war. Natürlich habe ich auch das Buch über deinen Mann gelesen und dabei auch dich etwas kennenlernen dürfen. Die Art wie du bei der Pressekonferenz zum Tod deines Mannes gesprochen hast, hat nicht nur mich, sondern wohl ganz, ganz viel Menschen sehr beeindruckt.  Dein Satz am Tag nach dem Tod deines Mannes über seine Depressionen: „Wir dachten, mit Liebe geht das“ – den werde ich mein Leben lang nie vergessen. Mir wird heute noch kalt, auch wenn ich ihn nur zitiere.
Was müssen Menschen aushalten, was können Menschen aushalten, warum sind Schicksalsschläge so ungerecht verteilt? Was musst du Teresa aushalten?  2006 habt ihr eure zweijährige Tochter Lara verloren. Drei Jahre danach nahm sich dein Mann, Fußball-Nationaltorwart Robert Enke († 32), das Leben. Jetzt der nächste unfassbare Schicksalsschlag. Dein Bruder Florian, 43, –  er fiel nach Lungenembolie und mehreren Herzstillständen ins Koma und verstarb am 21.12.2011 in Bayreuth.

Ich weiss jetzt eigentlich nicht, wie und was ich weiterschreiben soll. Was sagt man einem Menschen, der so viel aushalten MUSS. Wie sagt man ihm, dass er positiv bleiben soll und auch für ihn andere Tage kommen und auch für ihn die Sonne wieder aufgehen wird.

Es gibt da zwei Sprüche, die mir in meiner Krise geholfen haben – ich weiss zwar, dass Sprüche bei dir jetzt nicht gut ankommen – ich schreibe sie trotzdem – vielleicht liest du sie später, sehr viel später, wenn die Zeit der Trauer „gelebt“ ist und du wieder nach vorne blicken kannst.
„In der Mitte der Nacht beginnt ein neuer Tag“
„Das Leid ist das schnellste Pferd zur Vollkommenheit“

Teresa – ich wünsche dir Gottes Segen und die Kraft weiterzumachen – weiterzumachen für dich, dein Umfeld und deine Tochter Leila. UND in deinem Leid und in der Art, wie du damit umgehst, bist du ein Vorbild für so viele Menschen. Danke dir dafür….

In Gedanken – euer G.Ender

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