Brief von Gerd – Lieber Peer Steinbrück,

Peer Steinbrück – Sie sind Deutschlands Ex-Bundesfinanzminister. Lt. BILD-Zeitung von heute sind Sie der neue SPD-Superstar und derzeit der beliebteste Politiker der Sozialdemokraten. Somit werden Sie als neuer Kanzlerkandidat Ihrer Partei gehandelt.

  
Werden Sie somit bald schon Deutschlands nächster Bundeskanzler. Auf das Duell mit Angela Merkel bin ich jetzt schon gespannt. Sie sind ein brillianter Redner und halten mit Ihrer Meinung nicht hinter dem „Berg“. 
Sie stehen für solide Finanzen und können kompizierte Zusammenhänge recht einfach erklären. 
ABER – Ihre Art eckt oft an und manchmal vergreifen Sie sich auch im Ton. Ein paar Beispiele gefällig: 
Mai 2009: Steinbrück kritisiert die Rolle der Landesbanken in der Finanzkrise. Diese hätten sich mit billigem Geld „vollgepumpt bis zur Halskrause“ und sich „in Ermangelung eines tragfähigen Geschäftsmodells“ in Bereichen engagiert, „von denen sie eigentlich keine blasse Ahnung haben.“ 
Mai 2009: Der Finanzminister befürwortet Listen von Steuerparadiesen. Mit Blick auf ein geplantes Treffen sagt er: „Selbstverständlich werde ich sie zur Nachfolgekonferenz im Juni in Berlin einladen: Luxemburg, Liechtenstein, Schweiz, Österreich, Ouagadougou.“ Ouagadougou ist die Hauptstadt des afrikanischen Staates Burkina Faso. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) distanzieren sich von Steinbrücks Äußerungen. 
März 2009: Beim Treffen der G20-Finanzminister in London verweist Steinbrück mit Blick auf die Schweiz darauf, dass der wachsende Druck auf Steueroasen Wirkung zeige: „Die Kavallerie in Fort Yuma muss nicht immer ausreiten, manchmal reicht es, wenn die Indianer wissen, dass sie da ist.“ Der Schweizer Abgeordnete Müller reagierte darauf noch schärfer, indem er sagte: „Peer Steinbrück definiert das Bild des hässlichen Deutschen neu. Er erinnert mich an jene Generation von Deutschen, die vor 60 Jahren mit Ledermantel, Stiefel und Armbinde durch die Gassen gegangen sind.“ 
Also meine Meinung ist – wenn Sie zum Kanzlerkandidaten der SPD erkoren werden, dann kann sich Angela Merkel „warm anziehen“ und wir können uns auf weitere derbe Sprüche von Ihn einstellen. 
Die BILD-Zeitung hat sich jedenfalls schon auf Sie festgelegt – das ist mal ein guter Start. Werde weiter beobachten und berichten. 
In Gedanken – euer G.Ender