Brief von Gerd. Lieber Silvio Berlusconi

Sie als Europas reichster Staats-Chef jammern und outen sich als Opfer der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten: „Auch ich bin betroffen, habe eine Milliarde Euro verloren“, zitiert Sie die Tageszeitung „La stampa“.

  

Beispiel Mediaset, die von Silvio Berlusconi (74) kontrollierte Fernsehsender-Gruppe: Der Kurs der Aktien stürzte innerhalb der letzten zwölf Monate von 5 auf zuletzt 2,45 Euro ab.

Es ist noch nicht lange her, dass Berlusconi die Opposition zur Weißglut trieb, indem er auf ihre Forderung, er solle „zurücktreten und nach Hause gehen“, antwortete: „Ok, aber in welches zu Hause, ich habe ja 20 davon?“

Es ist also kein Fall ins Bodenlose – allenfalls ein Abstieg in Raten, auf höchstem Niveau: Im Jahr 2000 war Silvio Berlusconi mit einem Vermögen von 12,8 Milliarden Dollar noch reichster Italiener, die Nummer 14 auf der Weltrangliste von „Forbes“. Zehn Jahre später steht er dort mit 7,8 Milliarden auf Rang 118, überholt auch von zwei Landsleuten.

Nach Bekanntwerden angeblicher Sex-Orgien in der Villa Berlusconis reichte seine zweite Ehefrau Veronica 2009 nach 20 Jahren Ehe die Scheidung ein. Der mehrfache Milliardär Silvio Berlusconi hat fünf Kinder. Weil er Sex mit einer minderjährigen Prostituierten gehaben haben soll, muss sich Berlusconi vor Gericht verantworten.

Lieber Silvio – für die Bunga Bunga Partys wird das Geld schon noch reichen und sonst könnte man mit Ihren Beziehungen doch ein italienisches Spendenkonto für Sie einrichten lassen – Verwendungszweck „Bunga Bunga“ – Nachdem Sie die Italiener immer wieder wählen, glaube ich auch fest an Spenden in angemessener Höhe.

In Gedanken – euer G.Ender